Dienstag, 2. Dezember 2008
Postcards Home
Die Straße vor meinem Fenster liegt still und verlassen da. Nur aus dem Eingang der Eckkneipe mit dem einladenden Namen Alcatraz dringt schummeriges Licht und hin und wieder das Geräusch von aufeinander prallenden Billardkugeln. Auf dem Gehweg stehen, abgeschirmt durch einige selbstgebaut wirkende Miniaturzäune, ein paar Tische und Bänke. Als würden sie versuchen, das Ende des kurzen Sommers durch schlichtes Ignorieren desselben hinauszuzögern.
Das Haus gegenüber wirkt wie ein Adventskalender. Hier und dort gewähren Fenster, je nach Beleuchtungsgrad des jeweiligen Raumes, Einblicke in das Leben anderer. Zimmerpalmen, Bücherregale, eine dampfende Tasse auf einem Tisch, eine aufgeschlagene Zeitung auf einem Sofa, ein Stück Teppich, eine offene Tür zum Flur. Keine Menschen sind zu sehen, als hätten alle Hausbewohner für sich aber doch wie abgesprochen die Entscheidung getroffen, die Toilette aufzusuchen oder das Bett aufzuschütteln oder der kleinen Tochter vor dem Einschlafen eine kurze Geschichte vorzulesen.
Aus anderen Fenstern scheint trübes Licht hinter geblümten Vorhängen hervor, wieder andere sind vollkommen dunkel.
Das Licht der Straßenlaternen wird matt reflektiert von den Wölbungen der Kopfsteinpflastersteine.
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1 Kommentar:
Na, haste Heimweh? Kriegen wir die "Dear Home" Postkarte denn wirklich?
Ich würd mich freuen.
Und eins der Tshirts aus der limitierten Auflage hätte ich auch gerne.
ümüm /my:my:/
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